Weggeworfene COVID-19-Masken verschmutzen die Meere vor Japans Küsten

2022-11-07 16:56:30 By : Ms. Aurola Wang

Meeresschildkröten sind besonders gefährdet

Im August 2021 landete eine Suppenschildkröte vor der Präfektur Iwate in einem Fischfangnetz. In ihren Ausscheidungen fand man die Reste einer Einwegmaske. Ein alarmierender Fund, der viele Bedenken hinsichtlich des durch die Pandemie verursachten zusätzlichen Plastikmülls aufkommen ließ.

Plastikmüll kontaminiert und belastet das Meeresökosystem enorm und die Berichte über Einwegmasken, die aus dem Meer gefischt oder an den Küsten gefunden werden, häufen sich.

Es ist bekannt, dass gerade Meeresschildkröten häufig versehentlich Plastik aufnehmen. Während der diesbezüglichen 15-jährigen Untersuchung durch die Tokyo University of Agriculture and Technology wurden jedoch bislang keine Gesichtsmasken in den Meeresgebieten der Präfektur gefunden.

Erst seit dem Beginn der Pandemie gelangen auch sie immer häufiger in die umliegenden Gewässer.

In dem Bericht, der Anfang Februar im Marine Pollution Bulletin veröffentlicht wurde, bestätigte das Universitätsteam auch, dass handelsübliche Masken Stabilisatoren enthalten, die verhindern sollen, dass der Kunststoff durch ultraviolette Strahlen beschädigt wird.

Bei diesen zusätzlich beigefügten Stabilisatoren handelt es sich um sogenannte endokrine Disruptoren, die in das Hormonsystem von Organismen eingreifen und dieses nachhaltig beeinflussen können.

Nach Angaben des Forschers Takuya Fukuoka, ebenfalls an Tokyo University of Agriculture and Technology tätig, handelte es sich bei dem in den Ausscheidungen der Schildkröte gefundenen Gegenstand um eine Polypropylen-Maske.

Hideshige Takada, ein Professor derselben Universität, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, sagte, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten würden, dass Meereslebewesen durch die versehentliche Aufnahme von Plastikmüll chemischen Substanzen ausgesetzt sind.

Da die Verwendung von Masken und anderer persönlicher Schutzausrüstung wahrscheinlich noch einige Zeit andauern wird, „müssen wir Maßnahmen ergreifen, wie z. B. die Gewährleistung einer angemessenen Abfallbewirtschaftung und die Änderung von Zusatzstoffen.“