Beifang: Unzählige Tiere sind weitere Opfer der Fischerei

2022-11-07 17:12:22 By : Ms. Niki Ning

Der Konsum von Fischfleisch ist mit dem qualvollen Tod unzähliger Lebewesen verbunden: So sterben beim kommerziellen Fischfang und in der Aquakultur jedes Jahr 790 bis 2.300 Milliarden Fische. [1] Hinzu kommen Milliarden weitere Opfer, die als sogenannter Beifang der Fischerei getötet werden – dazu gehören beispielsweise auch Wale, Haie und Meeresschildkröten.

Erfahren Sie hier, wie viele Tiere in der Fischerei-Industrie als „Beifang“ getötet werden, warum dieser Tod unvorstellbares Leid bedeutet, und warum das auch für die Umwelt gefährlich ist.

Als „Beifang“ werden all diejenigen Meerestiere bezeichnet, die beim kommerziellen Fischfang ungewollt in den Netzen landen, wenn Jagd auf Fische wie Sardinen, Heringe, Thunfische oder andere Arten gemacht wird.

Zu den „Beifangarten“ gehören alle Arten, die beim kommerziellen Fischfang als „Nebenprodukte“ an Bord gezogen und als „Rückwurf“ ins Meer zurückgeworfen werden oder bei der Fischerei zufällig mit Fanggeräten in Berührung kommen und oftmals schwer verletzt, aber nicht gefangen werden. [2]

Ein Großteil des „Beifangs“ landet in riesigen Fischernetzen, in denen zigtausend Lebewesen dem Ozean entrissen werden. Die Tiere können sich alleine nicht befreien und werden in den Netzen zerquetscht oder sie ersticken an Bord der Schiffe. Meeressäuger verfangen sich in Geisternetzen oder Stellnetzen und ertrinken qualvoll.

Alle Tiere, die nicht „Zielart“ der gewählten Fangmethode sind oder nicht die gewünschte Größe oder Schonzeit haben, werden „Beifang“ genannt. Einige Tierarten sind häufiger betroffen als andere, zum Beispiel:

Welche Tiere als „Beifang“ enden, hängt von der Fangmethode ab: Größere Meerestiere wie Delfine, Schweinswale und andere Walarten sterben qualvoll in Netzen, Vögel durch die Langleinenfischerei. Grundschleppnetze zerstören Korallenriffe und töten somit „ungewollt“ unzählige Korallen und andere benthisch lebenden Tiere.

Nicht erfasste illegale Rückwürfe von Meerestieren und Definitionsprobleme erschweren es, eine genaue Zahl oder Prozentzahl an Tieren festzulegen, die jährlich als „Beifang“ sterben. Studien zufolge werden etwa 40 Prozent des Fangs wieder über Bord geworfen. [6]

Hinzu kommen andere Meereslebewesen, deren Tod nicht in die Statistik eingeht. Für einzelne Tierarten gibt es relativ präzise Schätzungen; so sterben jährlich etwa:

Viele Tiere, die als „Beifang“ auf den Schiffen der Fischerei-Industrie landen, werden als „Nebenprodukte“ einfach auf an Bord gelassen, wo sie qualvoll ersticken und anschließend für den Verzehr oder zur Weiterverarbeitung verkauft werden.

Selbst wenn man sie noch lebendig zurückwirft (sogenannte „Rückwürfe“), werden sie durch den groben und gewaltsamen Umgang oft schwer verletzt und erleiden lebensgefährliche und bleibende Verletzungen, die ihre Überlebenschancen deutlich herabsetzen. Gleiches gilt für Tiere, die durch Fanggeräte schwer verletzt, aber nicht an Bord der Schiffe gezogen werden.

Die Fischerei-Industrie ist die größte Bedrohung für viele Meereslebewesen weltweit. Sie tötet nicht nur unzählige Individuen, sondern zerstört auch Populationen und trägt massiv dazu bei, dass Arten aussterben oder an den Rand des Aussterbens gebracht werden. [12]

Selbst für Seevögel ist die Fischerei eine Bedrohung: Für gefährdete Arten wie den Kurzschwanzalbatros, die versehentlich in Netzen gefangen, verletzt und getötet werden, ist die Fischerei eine große Bedrohung für den Erhalt der Population. [5] Die Fischerei-Industrie stellt somit auch für nicht kommerziell genutzte Arten eine Gefahr dar. Es gibt einige Gebiete, in denen spezielle Tiergruppen besonders oft als „Beifang“ gefangen werden:

Grundschleppnetze gehören zu den größten Bedrohungen, insbesondere für Korallen. In der portugiesischen Algarve wurde das Vorkommen von Korallen untersucht. Das Ergebnis: In 85 Prozent der auf dem Meeresgrund aufgestellten sogenannten Kiemennetze wurden Korallen als „Beifang“ gefangen. [13]

Korallen haben eine wichtige ökologische Rolle: Sie bieten Lebensraum für ein Viertel aller Pflanzen- und Tierarten im Meer. In den Verästelungen von Korallenriffen finden zahlreiche Meeresbewohner wie Fische, Weichtiere und Krebstiere Schutz und Nahrung.

Korallenriffe gehören zusammen mit tropischen Regenwäldern zu den artenreichsten und ältesten Ökosystemen der Erde. Werden sie zerstört, verlieren zahlreiche weitere Meeresbewohner ihre Heimat und ihr Leben.

Mit dem Verzehr von Fischfleisch tragen wir dazu bei, dass Millionen Fische gejagt und gewaltsam getötet werden. Bitte entscheiden Sie sich daher gegen den Konsum von Fischfleisch. Damit helfen Sie den Tieren, den Ozeanen und tun Ihrer Gesundheit Gutes – denn Fischfleisch ist gesundheitsschädlich.

Es ist problemlos möglich, unseren Nährstoffbedarf rein pflanzlich zu decken – das gilt auch für den Proteinbedarf und Omega-3-Fettsäuren.

Entscheiden Sie sich für eine tierfreundliche vegane Ernährung. Fische, andere Meerestiere und sogenannte Nutztiere sind keine Nahrung. Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein glückliches, selbstbestimmtes Leben ohne Angst, Schmerzen und Leid.

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[1] fishcount.org. uk (2018): Estimated numbers of individuals in annual global capture tonnage (FAO) of fish species (2007-2016), http://fishcount.org.uk/studydatascreens/2016/numbers-of-wild-fish-A0-2016.php (eingesehen am 02.02.2022)

[2] Food and Agriculture Organization of the United States (2021): Review of the statistical Data available for Bycatch Species, https://www.iotc.org/sites/default/files/documents/2021/04/IOTC-2021-WPEB17DP-04_Data_Review_Rev1.pdf (eingesehen am 01.02.2022)

[3] BYCATCH MANAGEMENT INFORMATION SYSTEM: Marine Mammals, https://www.bmis-bycatch.org/bycatch-species-groups/marine-mammals (eingesehen am 22.02.2022)

[4] NORTH PACIFIC Fishery Management Council: Crab Bycatch Overview, https://www.npfmc.org/crab-bycatch-overview/ (eingesehen am 22.02.2022)

[5] NOAA Fisheries (2021): Seabirds, https://www.fisheries.noaa.gov/national/bycatch/seabirds (eingesehen am 02.02.2022)

[6] Davies, R.W.D. (2009): Defining and estimating global marine fisheries bycatch, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0308597X09000050 (eingesehen am 22.02.2022)

[7] North Pacific Fishery Management Council (2010): Crab Bycatch in the Bering Sea/ Aleutian Islands Fisheries, https://www.npfmc.org/wp-content/PDFdocuments/bycatch/CrabBycatchPSC510.pdf (eingesehen am 03.02.2022)

[8] Wiedenfeld, D. A. (2016): Seabird bycatch solutions for fishery, https://abcbirds.org/wp-content/uploads/2015/05/Seabird-Bycatch-Solutions_2016_InternetRequired_LowRes.pdf (eingesehen am 03.02.2022)

[9] WWF (2019): Ungewollter Beifang, https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ungewollter-beifang (eingesehen am 02.02.2022)

[10] Greenpeace: Beifang, https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/meere/fischerei/beifang (eingesehen am 03.02.2022)

[11] Cox, Zoe (2019): Effects of Bycatch from Fishing, https://oliveridleyproject.org/blog/effects-of-bycatch-from-fishing (eingesehen am 03.02.2022)

[12] Luck, Cian (2020): Bycatch of a protected species, the Atlantic grey seal (Haliochoerus grypus, Fabricius 1791), in static net fisheries: untangling the problem. PhD Thesis, University College Cork, https://cora.ucc.ie/handle/10468/11367 (eingesehen am 03.02.2022)

[13] Dias, Vítor et al. (2020): High Coral Bycatch in Bottom-Set Gillnet Coastal Fisheries Reveals Rich Coral Habitats in Southern Portugal, https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2020.603438/full (eingesehen am 04.02.2022)

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